Der Magen von Pferd - Was ist besonders? Warum entstehen Geschwüre etc.?

Hallo mal wieder in meinem Blog ;-)

Da ich in letzter Zeit wieder auf einige Pferde mit Magengeschwüren oder ähnlichem gestossen bin, nehme ich es zum Anlass ein bisschen etwas über den Magen des Pferdes zu erzählen!
Wie in jedem Blog ist es keine 100% Aufklärung - dies würde den Rahmen hier sprengen. Wer weitere Fragen hat schreibt einfach wieder eine Mail an mich: info@thesalutory.com, und bekommt dann wieder die zusätzlichen Antworten! Das klappt hier ja sehr gut ;-)

Also los gehts:

Der Magen vom Pferd!
Was ist besonders an ihm?
Wie und warum entstehen Magengeschwüre?
Wie entstehen Magenkoliken?
Was kann man (der Mensch tun) um diesen zu schützen?

Fangen wir an mit einer sehr groben Darstellung des Verdauungssystems des Pferdes - damit alle verstehen an welcher Stelle der Magen liegt. (Hier meine ich nicht im Pferd sondern in der Kette des Verdauungssystems;-)

Der in zwei Rottönen gehaltene runde "Bubbel"
kurz nach dem Hals ist der Magen.






(copyright Johanna Oswald)




Weiter mit einem Bild des Magens vom Pferd - um die folgenden Erklärungen besser darstellen zu können!











(copyright: S. Rösch, aus Atlas der Anatomie des Pferdes)





Hier ein paar Fakten zum Magen die schon ein wenig Aufschluss geben:

Der Magen des Pferdes:

-  kann nur 8-15 Liter aufnehmen
-  ist sehr unelastisch
-  hat den Nahrungsbrei für ca. 30-40 Minuten bevor er ihn verlässt


Der Magen hat folgende Aufgabe:

Der Nahrungsbrei kommt mit ein pH Wert zwischen 6 und 7 an. Die Aufgabe des Magens ist es diesen zu senken - auf eine pH Wert von ca. 1,5.


Des weiteren ist der Magen in zwei Teile "geteilt" (nicht wirklich geteilt - mehr unterteilt).  Auf meinem Bild in den zwei Rottönen wieder gespiegelt. Auf dem unteren Bild von S. Rösch ist es auch strukturell sehr gut zu erkennen! (Wen dies genauer interessiert: In meinem Seminar "Ernährung und Verdauung" zeige ich ein Video des Magens - mit Erklärung aller Teile! Also eine Gastroskopie!).

Wenn wir also unserem Pferd eine große Ration Futter geben (Müsli, Pellets etc.) wird der Magen sehr leicht überfüllt! Der Magen kann "seinen Job" nicht mehr zuverlässig machen und die Nahrung kann im untern Teil des Magens nicht ausreichend im pH Wert abgesenkt werden! Hier entstehen Gase und es kann zur so genannten Magenkolik kommen!
LÖSUNG: viele kleine Rationen statt großen Mengen an so genanntem Kraftfutter....

Auf der anderen Seite: wenn wir unserem Pferd nicht ausreichend (vor allem Raufutter!!) zur Verfügung stellen kann der ganze Magen übersäuern. Hier entstehen dann die so genannten Magengeschwüre. Diese werden natürlich durch Stress begünstigt!
LÖSUNG: immer mit ausreichend Heu/Stroh versorgen statt immer mal wieder großen Mengen.

Als nächstes Problem haben wir: das "Schlingen" (nicht mehr ordentlich kauen der Nahrung und viel zu schnell schlucken), das passiert wenn Pferde zu lange nichts zu kauen hatten. Sie versuchen die Nahrung so schnell wie möglich rein zu fressen um "viel rein zu bekommen". Dies führt zu den nächsten Problemen - die ja oben schon angesprochen wurden.... Also auch der Wechsel ist schlecht: viel Nahrung (Welche auch immer) auf einmal und dann lange nichts ist für das Verdauungssystem vom Pferd schwer zu bewältigen.

Natürlich ist vieles von dem schwer um zusetzten da die meisten von uns in einem geführten Einstellstall stehen, in dem man sich an die dortigen Zeiten/Regeln halten muss.
Trotzdem bin ich sicher das man mit vielen Vermietern sprechen kann damit die Pferde zumindest auf drei Rationen gefüttert werden....

Ich habe auch die Erfahrung gemacht wenn ich Seminare in den Ställen/Vereinen direkt mache, das dort oft sehr schnell umgedacht wird. Meistens sind ja die Betreiber interessiert und setzen sich zu den Seminaren dazu - und sind sehr oft offen für einfache Veränderungen!

Hoffe ich konnte Euch hier etwas weiter helfen und aufklären ;-)
Wie immer schreibt gerne Mails mit Fragen!
Falls Ihr mehr wissen wollt: www.thesalutory.com/Seminare - komme ich gern zu Euch!!








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